Logo-Abbildung der Klosterkapelle

Kultur im Veedel
in der Zündorfer Klosterkapelle
bereits seit 1985

das St.Josephskloster

Das Haus "Peletier", später Sankt-Joseph-Kloster, wurde von den Handelsherren Peletier bewohnt, die hier als Speditionskaufleute tätig waren. Die Familie Peletier stammte aus der ehemaligen Grafschaft Solms-Laubach, wo Friedrich Karl Peletier 1736 geboren wurde. Er war zunächst in Köln tätig, handelte dort mit niederländischen Spezereien, gehörte zur reformierten Gemeinde Frechen und wohnte im Jahre 1780 in Köln, An St. Marien. Das Haus wurde im 1785 erbaut. Die Spediteure Peletier besaßen auch einen Rheinkran am Ufer des ehemaligen Hafens, gegenüber der Einmündung der Gütergasse.

Nach Ausbruch der Französischen Revolution wurde im Haus Peletier vorübergehend der Trierer Domschatz, darunter der Hl. Rock Christi, verwahrt. Der Schatz sollte nämlich vor den Franzosen gerettet werden; um die Franzosen von der richtigen Fährte der Verfolgung abzuleiten, wurde er von Ehrenbreitstein per Fuhre für einige Tage nach Zündorf gebracht, wo er in den geräumigen Kellern lagerte.

Der Handelsherr Friedrich Karl Peletier verstarb in Zündorf im Jahre 1792, seine Ehefrau Rahel Bolkhaus im Jahre 1814. Seine ledigen Söhne Abraham Philipp (verst. 1811 in Zündorf) und Elias August (verst. 1854 ebd.) führten den Handel fort; aber wie aus den Steuerlisten hervorgeht, gingen die Geschäfte bald zurück. Die Tochter Sara Caroline Peletier verkaufte das Anwesen zwischen Gütergasse und Enggasse im Jahre 1864 für 5.000 Rtlr an den Orden der Barmherzigen Schwestern von der Regel des heiligen Augustinus aus dem Bürgerhospital zu Köln.
Den Ankauf veranlaßte Katharina Lieppert, die einer frommen und wohlhabenden Zündorfer Familie entstammte. Nach ihren eigenen Worten besaß sie "eine Vorliebe für die Pflege armer Kranker" und trat 1847 in eben diesen Orden ein, nämlich in das Kloster St. Elisabeth in der Antonsgasse zu Köln. Als Schwester Regina wurde Katharina Lieppert 1849 eingekleidet und legte 1851 und 1862 ihre Gelübde ab.

Das neue Kloster sollte ein Mutterhaus werden, Erholungsheim für kranke und schwache Nonnen dienen, deren Tätigkeit im Bürgerhospital in fortwährender Krankenluft eine aufreibende sei. "Während des Winters wurde in diesem Hause fort und fort gearbeitet", schreibt Pastor Granderath. "Die nötigen Gelder brachten Nonnen aus ihren Dotationen etc., teilweise durch Sammlungen bei den vielen Bekannten und Freunden zusammen, welche dieselben als Krankenpflegerinnen in der ganzen Provinz besitzen".
1865 wurde das Haus durch Pastor Granderath eingeweiht. Der landwirtschaftliche Betrieb in der Enggasse (etwa 50 Morgen Land, 4 Kühe usw.) trug zum Lebensunterhalt des Altersheimes bei. Bis zu ihrer Versetzung in das Cholera-Hospital in der Severins-Knabenschule zu Köln im Jahre 1866 war auch die um die Gründung des Klosters sehr verdiente Schwester Regina in Zündorf tätig. Der Bau der Klosterkapelle begann 1887 und gestattete eine Vergrößerung des Klosters. Die Kapelle konnte 1889 eingeweiht werden. 1964 feierte das Kloster unter Beteiligung der kath. Pfarrgemeinde sein hundertjähriges Bestehen. An diesem Tage sorgte 13 Schwestern für 47 männliche und weibliche alte Menschen.

Seit 1974 betreuen die Nonnen das neue Zündorfer Altersheim, während der Klosterkomplex in das Eigentum der Stadt Porz überging.

Sehen Sie dazu auch den Auszug aus der Klosterchronik.

ver. 5.00